Michael Finger (Vorsitzender des Bund Naturschutz in Oberstdorf) hat am letzten Sonntag einige Bilder von der Parksituation im Bereich Rubi/Reichenbach geknipst und sich Gedanken über diese Art von Tourismus gemacht.
Als Tagesgast zu reisen ist die sicherste Variante in Corona Zeiten: Im eigenen PKW, abends im eigenen Bett und die Brotzeit im Rucksack. Bei leerer Haushaltskasse zusätzlich die Attraktivste. Wie das letzte Wochenende bewiesen hat ist zu befürchten, dass es nicht bei dieser einen Welle bleiben wrd sondern in der nächsten Zeit eher einen Tsunami an Tagestouristen zu erwarten ist.
Das zu verhindern wäre die Aufgabe unserer Kommunalpolitiker und der Fachverbände. Diese verschlafen aber offensichtlich jede zeitnahe, zukunftsfähige Lösung. Offensichtlich wird nicht erkannt, dass viele Gäste nicht zwangsläufig viel Umsatz bedeuten. Da wir in Oberstdorf vom Tourismus leben ist das eine fatale Fehleinschätzung. Wir sind gespannt auf die nächsten Tage und Wochen in Zeiten der Coronaholidays 2020.
Jede Umfrage ist natürlich abhängig von den Fragestellungen und dem Antwortziel (er bezieht sich auf den Artikel von Prof. Bauer in der Allgäuer Zeitung). Aber wir sollten endlich ehrlich zugeben, dass das Tagesgästeprobleme und die damit verbundene Anreise ungelöst ist. Die Wertschöpfung für die Oberstdorfer ist eher fraglich.
Notwendig wären jetzt Projekte, die die Lenkung von Radlern, Wanderern, Hikern, Climbern usw. im Berg und am Talboden betreffen. Parkplatz- und Anreisekonzepte – auch unbequeme – fehlen. Es ist zu befürchten, dass Dauergäste durch die Flut an Tagesgästen abeschreckt werden. Sie, die hauptsächlich zur Wertschöpfung beitragen, werden sich zweimal überlegen, ob sie nochmal in dieser Gegend Urlaub machen.