Kleinod Moorweiher

Am 13. Oktober erscheint in der Allgäuer Zeitung ein Artikel über eine Planung von Oberstdorf Tourismus, die den Moorweiher durch einige zusätzliche Angebote touristisch aufwerten möchte.

Der Aufschrei ist groß und überall zu hören, egal ob man mit Nachbarn spricht oder sich die Leserbriefe dazu anschaut. Auch soll die Oberstdorfer Gemeindeverwaltung zahlreiche Anrufe erboster Bürger zu dem Thema erhalten haben.

Was ist passiert? Oberstdorf Tourismus hat für ca. 40 000 Euro eine Designstudie für einen Moor-Gesundheitspfad am Moorweiher erarbeiten lassen und diese dem Gemeinderat vorgestellt. Der geplante Erlebnisweg soll der Erholung dienen und gleichzeitig Information vermitteln. Dies soll durch Informationstafeln, Balance-Pfade, Spielgeräte für Kinder sowie Sitzbänke und Liegen erreicht werden. In der Summe wird das Ganze wohl über 100 000 Euro kosten, wobei mit bis zu 50 % Zuschuß gerechnet wird. Nach kontroverser Diskussion hat der Gemeinderat klug entschieden und das Thema erstmal zur Überarbeitung zurückgestellt.

Oberstdorf hat als Tourismusregion viele schöne Ecken, aber wohl keine wie den Moorweiher, der leicht zu erreichen ist, da er ortsnah liegt und in seiner natürlichen Schönheit einfach zauberhaft ist. Insbesondere im Herbst zeigt er sich bei bunt gefärbten Bäumen und manchmal schon Schnee auf den Berggipfeln von seiner schönsten Seite. Grandiose Bilder ergeben sich, da der See oft vollkommen ruhig ist und sich dann die Berge im See spiegeln.

(Die Bilder wurden von Heidi und Ralf Ecke, Rubi zur Verfügung gestellt)

Irgendwelche Aktivitäten oder Aktionen lenken in einer solchen Umgebung doch nur ab. Wer hier her kommt, möchte auf seiner Runde die Ruhe und die perfekte Schönheit des Weihers und seiner Umgebung genießen, sich zwischendurch mal auf einem Bänkchen entspannen und dann seinen Weg wieder fortsetzen. Kinder brauchen hier keine extra Spielgeräte. Die Natur ist lehrreich und Spielplatz genug.

Klar, der Weg sollte instand gehalten werden, wobei darauf zu achten ist, dass er nicht – wie an vielen anderen Stellen in Oberstdorf – ständig verbreitert wird und zur Spazier-Autobahn ausgebaut wird. Die historischen Informationstafeln haben ihren eigenen Charme und sollen natürlich restauriert werden, am besten aber in dem vorgegebenen Stil. Retro ist doch heute sowieso angesagt!

Fahrradfahrer stören auf den schmalen Wegen um den Weiher und sollten durch geeignete Beschilderung darauf hingewiesen werden, dass sie auf andere Routen ausweichen sollen. Damit sie den Moorweiher besuchen können, schlagen wir vor, dass sie über den Dienersberger Weg bis zum südlichen Weiherende fahren können. Dort könnten – möglichst vom Weiher aus nicht sichtbar – ein paar moderne Bügelfahrradständer aufgestellt werden, damit das Fahrrad während der Runde um den Moorweiher sicher abgestellt ist.

Fazit: Lasst den Moorweiher in Ruhe. Pflegt ihn naturnah inklusive der Wege, dann hat Oberstdorf noch lange dieses Kleinod, das Einheimische und Touristen gleichermaßen erfreut.