In Oberstdorf haben sich Grüne, ÖDP und Bund Naturschutz (BN) an den Vorstand der Söllereckbahn gewandt, mit der Bitte, zukünftig den Höllwieslift und die dazugehörigen Abfahrten in der alten Form weiter zu betreiben. Der Höllwieslift soll nach den Plänen der Söllereckbahn zur Sesselbahn ausgebaut werden. Die Abfahrten sollen kunstbeschneit werden. Für die Unterzeichnenden des Offenen Briefes bedeuten die Pläne „erhebliche Eingriffe in Landschaft und Naturhaushalt“. Gegen die Pläne am Höllwies wehren sich nicht nur Grüne, ÖDP und BN sondern auch einige Grundeigentümer. Nach Information von Michael Finger und Bergith Hornbacher-Burgstaller haben darum mehrere Eigentümer die neuen Verträge nicht unterschrieben.
Dass der Lift nun zum 31.12. geschlossen wird, liegt für Grüne ÖDP und BN in erster Linie an der Unflexibilität der Söllereckbahn, die auf die Maximallösung setze und nicht auf Alternativvorschläge eingehe. Der Vorstand sei hier nicht ausreichend in den Dialog mit den Eigentümern getreten um zumindest vorerst einen Weiterbetrieb zu gewährleisten. Grüne, ÖDP und BN bedauern, dass der traditionelle und bei Einheimischen sehr beliebte Schlepplift am Höllwies vor dem Aus steht. Sie plädieren seit Jahren für eine naturverträgliche Lösung in dem Gebiet. Diese passe als Ergänzung gut zum Söllereck-Skigebiet: Skifahren, das noch – etwas nostalgisch – auf echtem Schnee statt auf Kunstschnee stattfindet mit Abfahrten, die nicht so überlaufen sind wie die anderen Pisten. „Ein solches Konzept würde sicher auch von den Grundstückseigentümern befürwortet“, setzt die Grünen-Ortsprecherin und Gemeinderätin Hornbacher-Burgstaller hier auf eine Einigung
„Wir wollen, dass der Betrieb in der jetzigen Form fortgesetzt wird“, so Gemeinderat Siegmund Rohrmoser. „In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels macht es keinen Sinn weiter in Beschneiungsanlagen und Lifte in dieser Höhenlage zu investieren“ ergänzt seine Kollegin Hornbacher-Burgstaller. Michael Finger – Vorsitzender der BN-Ortsgruppe und ebenfalls Gemeinderat – verweist auf „die hohe ökologische Vielfalt der Feuchtwiesen an den Abfahrten, die durch die Beschneiung stark in Mitleidenschaft gezogen würden“.