Forderung nach schnellen Schritten bei Klimaschutz und Verkehr
Oberstdorf – Auf einer digitalen Mitgliederversammlung haben die Oberstdorfer Grünen ihren Vorstand neu gewählt. Als Ortsprecherin wurde Bergith Hornbacher- Burgstaller im Amt bestätigt – neu gewählt wurde als ihr Stellvertreter Simon Wiesinger. Zur Schriftführerin wurde die bisherige stellvertretende Ortsprecherin Ragna Juraschitz gewählt. Kreisrätin Martina Noichl-Heidweiler und Roman Ohmayer sind die neuen Beisitzer.
Hornbacher-Burgstaller freute sich, dass der Vorstand auf fünf Mitglieder gewachsen ist und vor allem, dass mit Wiesinger und Ohmayer die junge Generation nachrückt. Auch die Mitgliederzahlen entwickelten sich die letzten beiden Jahre positiv, so sieht sie den Ortsverband auf einem guten Weg. Sie dankte dem scheidenden Vortandsmitglied Rudi Kaiserswerth: „Du hast uns in Coronazeiten maßgeblich unterstützt digital fit zu werden und vor allem immer wieder das wichtige Thema Klimaschutz auf die Tagesordnung gesetzt.“
Die Ortssprecherin und dritte Bürgermeisterin Hornbacher-Burgstaller zog ein überwiegend positives Fazit der letzten beiden Jahre. Bei der Kommunalwahl habe man einen Sitz dazu gewonnen und mit grüner Unterstützung einen neuen Bürgermeister gewählt. Nach dem engagierten Kommunalwahlkampf habe man sich sofort wieder in die Arbeit gestürzt und in Arbeitsgruppen ein Mobilitäts- und Radwegekonzept für Oberstdorf entworfen. Die Konzepte seien bei Tourismus Oberstdorf wohlwollend aufgenommen worden – leider lässt die Umsetzung auf sich warten. Überhaupt bewege sich bei der Verkehrswende in Oberstdorf – abgesehen von zwei wieder eingeführten Elektrobussen – und im Landkreis kaum etwas und forderte den Ausbau des ÖPNV und die Stärkung der Bahn. Oberstdorf werde regelmäßig vom Tagesausflugsverkehr überrollt. In diesem Zusammenhang kritisieren die Grünen auch den geplanten vierspurigen Ausbau der B19 zwischen Sonthofen und Sigishofen.
Kaiserwerth betonte, Oberstdorf müsse sich aufmachen mit dem Ziel klimaneutrale Gemeinde zu werden und die Bürger*innen in die Prozesse mit einbeziehen. Das Arbeitsklima im neuen Gemeinderat sei besser geworden, berichtete Hornbacher-Burgstaller. Die Zusammenarbeit innerhalb der G5 sei gut, auch wenn es inhaltliche Unterschiede gibt. Als Beispiel nannte sie das deutlich verkleinerte Gewerbegebiet im Karweidach, wo wertvoller Auwald gerettet werden konnte. Aktueller Knackpunkt im Gemeinderat wird für die Grünen die Ausbaupläne am Höllwieslift sein. „Hier werden wir unter keinen Umständen einer neuen Lifttrasse und einer Beschneiung der Abfahrten zustimmen“, erklärte Juraschitz.
Positiv bewerten die Grünen, dass es beim sozialen Wohnungsbau endlich vorangeht nachdem Ortsverband und Fraktion hier jahrelang Druck gemacht haben. Vor allem bei dem größten Projekt – der Überbauung des Trettachkanals – geht ihnen der Prozess allerdings zu langsam. „Die Menschen suchen jetzt eine Wohnung und nicht erst in ein paar Jahren“, so Wiesinger. Es sei zu prüfen, ob es durch die neue Regierungskoalition in Berlin zusätzliche Fördermittel gibt.