Oberstdorfer Grüne warnen vor weiterem Ausbau der Straßen in das südliche Oberallgäu

Mehr Straßen verursachen mehr Verkehr – dieser vielfach belegte kausale Grundsatz gilt seit Jahrzehnten und macht auch vor dem Allgäu keinen Halt. Deswegen kritisieren die Oberstdorfer Grünen den geplanten vierspurigen Ausbau der B19 bei Sonthofen. „Durch diesen aktuell mit 30 Millionen veranschlagten Ausbau der B19 lösen wir unsere Probleme im Verkehr nicht, wir verschieben Sie lediglich weiter in Richtung Berge und verstärken sie.“, so die Ortssprecherin Bergith Hornbacher-Burgstaller. Ein Ausbau der B19 passe nicht in eine notwendige Verkehrswende.

Die Tourismusregion Oberstdorf steht beim Thema Verkehr vor noch nie dagewesenen Herausforderungen. Denn nicht nur die B19 inklusive der achtspurigen Kreuzung in Waltenhofen, sondern auch die B12 und die A7 sollen weiter ausgebaut werden. „Zur Entlastung der Region tragen diese Maßnahmen nicht bei. Ganz im Gegenteil, sie wirken wie ein Brandbeschleuniger, denn die Fahrzeitnachteile der Bahn gegenüber dem Individualverkehr werden größer. Die Zahl der Tages- und Urlaubsgäste, die mit dem Auto anreisen, wird so weiter wachsen und der Verkehr damit zu einem noch größeren Problem“ so Roman Ohmayer vom Ortsvorstand. Das führe auch zukünftig zu Staus, überfüllten Parkplätzen und einer noch stärkeren Belastung der Menschen und der Natur im südlichen Oberallgäu.

Wie fast jedes Wochenende wird auch jetzt die Region wieder vom Verkehr überrollt. Deswegen ist die klare Forderung der Oberstdorfer Grünen: Die Region muss den Ausbau der Bahn und insbesondere die Elektrifizierung endlich energisch vorantreiben. Die deutliche Beschleunigung der Bahnverbindungen aus Richtung der wichtigen Quellregionen Stuttgart/Ulm, Augsburg und München muss sowohl von der Kreis- als auch der Landespolitik endlich mit der gleichen Energie eingefordert und vorangetrieben werden, wie bislang der Ausbau der Straßen.